Christoph Böllinger: Ein Leben für die Kunst

Christoph Böllinger (1939–2016), geboren in Kiel, war ein deutscher Künstler, der als Autodidakt die kinetische Skulptur in Deutschland entscheidend prägte. Nach einem Jurastudium in Frankfurt und einer Tätigkeit an der Hochschule für Fernsehen und Film in München wandte er sich ab 1970 vollständig der Kunst zu.

Seit den frühen 1960er-Jahren baute Böllinger bewegliche Objekte, deren poetische Wirkung nicht zuletzt durch ihre technische Präzision entsteht. Seine Skulpturen – meist aus Messingdraht, Zahnrädern und Metallfedern gefertigt – schwingen, kreisen oder vibrieren. Sie sind fein gearbeitete Konstruktionen, die sich durch ihre Leichtigkeit und rhythmische Bewegung auszeichnen. Eine zeitgenössische Rezension beschrieb sie treffend als „aus Metall montierte Gedichte“.

Neben seinen Plastiken widmete sich Böllinger ab 1974 auch der Radierung. In dieser Technik versuchte er, das Spiel von Raum und Bewegung in die Fläche zu übersetzen. Seine Werke zeichnen sich durch ein feines Gespür für Form, Rhythmus und Material aus.

Böllinger stellte international aus – u. a. in New York, London, Basel und Paris – und war mit seinen Arbeiten in zahlreichen Galerien vertreten. Große Einzelpräsentationen in Stuttgart, München und Berlin zeugen von seinem künstlerischen Rang. Auch im Bereich Kunst am Bau hinterließ er Spuren, etwa mit einer beweglichen Großplastik im Hamburger Airport Center.

Sein Werk lebt von der Verbindung technischer Raffinesse mit ästhetischer Sensibilität. Christoph Böllinger verstand es, aus harten Materialien leise, meditative Kunstwerke zu schaffen – bewegte Poesie in metallischer Form.

 

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