Ev Grüger: Ein Leben für die Kunst

Ev Grüger (1928–2017) war eine deutsche Künstlerin, deren Werke durch eine Verbindung aus formaler Klarheit, akribischer Malweise und emotionaler Tiefe bestechen. Geboren am 10. April 1928 in Altenburg, Thüringen, begann sie ihre künstlerische Ausbildung zwischen 1942 und 1944 an der Meisterschule für Textilindustrie in Plauen. Nach Kriegsende setzte sie ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Weimar fort, wo sie unter anderem bei Otto Herbig Malerei und bei Hans van Breek Bildhauerei studierte.

1951 entschloss sich Grüger zur Übersiedlung nach West-Berlin, wo sie bis 1957 an der Hochschule für Bildende Künste ihr Studium bei Hans Uhlmann (Drahtplastik), Kurt-Hermann Kühn (Wandmalerei) und schließlich als Meisterschülerin bei Karl Schmidt-Rottluff fortführte. Ein Paris-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ermöglichte ihr 1957/58, weitere internationale Eindrücke zu sammeln. Auf Einladung der Kunstmäzenin Hanna Bekker vom Rath ließ sie sich 1958 in Hofheim am Taunus nieder, wo sie fortan freischaffend tätig war.

Grüger schuf ein vielseitiges und umfangreiches Œuvre, das bewusst unabhängig von modischen Strömungen blieb. Charakteristisch sind ihre menschenleeren, oftmals bedrohlich wirkenden Landschaftsbilder, die Gefühle wie Trauer, Einsamkeit und eine fast apokalyptische Stimmung vermitteln. Trotz einer umfassenden Ausbildung in Aktzeichnung und Porträtkunst verzichtete sie bewusst weitgehend auf figürliche Darstellungen, wodurch ihre Werke eine objektive, zeitlose Gültigkeit erhielten. Ev Grügers künstlerische Ausdruckskraft und ihre unverwechselbare Handschrift haben sie zu einer Persönlichkeit der deutschen Kunstszene des 20. Jahrhunderts gemacht.

 

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