Peter Sorge: Ein Leben für die Kunst
Peter Sorge (1937–2000) war ein prägender Vertreter des Kritischen Realismus. Seine Werke zeichnen sich durch eine fotorealistische Präzision aus, die er mit gesellschaftskritischen Aussagen verband. Sorge nutzte das visuelle Vokabular der Konsum- und Medienwelt, um deren suggestive Oberflächen zu entlarven. In seinen Radierungen, Zeichnungen und Gemälden kombinierte er Illustrierten-Ästhetik mit harter Bildsprache – oft verstörend, stets reflektiert.
Ein zentrales Thema Sorges war die „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ durch massenmediale Bilder. Seine Bildsprache griff das auf, was die Konsumgesellschaft als Normalität präsentiert – etwa in „silent killer“, das einen Soldatenkopf neben einem geschlachteten Schwein zeigt. Während manche diese Darstellungen als „Schweinereien“ verurteilten, wurde Sorge von der Kunstkritik als außergewöhnlicher Beobachter seiner Zeit gefeiert.
Sorge studierte an der Hochschule für Bildende Künste Berlin, wurde Meisterschüler bei Fred Thieler und Mitbegründer der legendären Ausstellungsgemeinschaft „Großgörschen 35“. Er etablierte sich rasch in der westdeutschen Kunstszene, stellte international aus und erhielt u. a. den Burda-Preis für Grafik.
Sein künstlerisches Anliegen war nicht bloß die Abbildung, sondern die Durchdringung der Realität. Dabei war seine Methode keine bloße Reproduktion, sondern ein bewusst gesetzter Kommentar, der Voyeurismus und Kritik zugleich beinhaltete.
Peter Sorge bleibt als Chronist einer verunsicherten Gesellschaft im Gedächtnis – unbequem, präzise und unübersehbar.
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