In der Kunst manifestiert sich die Essenz der menschlichen Erfahrung – unsere Träume, Ängste, Leidenschaften und Hoffnungen. Doch hinter jedem Kunstwerk verbirgt sich eine Geschichte, nicht nur des Werkes selbst, sondern auch derjenigen, die es erschaffen haben. Unsere Serie „Farben des Lebens“ nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Lebensgeschichten von Künstler und Künstlerinnen. Dabei tauchen wir nicht nur in ihre kreativen Prozesse ein, sondern auch in ihre persönlichen Höhen und Tiefen, die ihre Arbeit beeinflusst haben.
Heute widmen wir uns dem Leben und Werk von Fritz Genkinger.
Der deutsche Künstler Fritz Genkinger, geboren am 17. Juni 1934 in der malerischen Stadt Tübingen und verstorben am 2. August 2017 in Münsingen, hinterlässt ein unverkennbares Erbe in der Kunstwelt. Seine beeindruckende Vielseitigkeit und sein Engagement für die Kunst haben ihm einen festen Platz in der Geschichte der deutschen Kunst eingebracht.
Frühe Karriere
Bevor Genkinger sich der Kunst widmete, schlug er einen praktischen Weg ein. Von 1950 bis 1954 absolvierte er eine sorgfältige Ausbildung zum Werkzeugmacher. Doch die kreative Seite in ihm ließ sich nicht lange unterdrücken. 1957 zog es ihn nach Karlsruhe. Dort studierte er an der renommierten Staatlichen Akademie der Bildenden Künste bei den legendären HAP Grieshaber und Herbert Kitzel Malerei. Dies war eine entscheidende Phase in Genkingers Leben, die seinen künstlerischen Horizont erweiterte. Sein Studium schloss er 1968 erfolgreich ab, und sofort tauchte er in die Welt der Kunst ein, indem er sich Motiven aus der Welt des Sports zuwandte, darunter Fußball, Leichtathletik und Kunstturnen.
Lehrtätigkeit und Weiterbildung
Mit seiner wachsenden Expertise und seinem Einfluss in der Kunstwelt übernahm Genkinger zwischen 1970 und 1971 eine wichtige Lehrstuhlvertretung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Es war eine Zeit, in der er sein Wissen und seine Erfahrungen an junge, aufstrebende Künstler:innen weitergeben konnte. Seine Reise des Lernens war jedoch noch nicht vorbei. Von 1972 bis 1973 erhielt er ein prestigeträchtiges Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris. Hier wurde er von verschiedenen Kulturen und Kunstformen beeinflusst.
Berufliche Erfolge
Nach seiner Rückkehr aus Paris und seinem Umzug nach Rielingshausen bei Marbach am Neckar im Jahr 1974 zeigte sich Genkingers Vielseitigkeit erneut. Er wurde beauftragt, für das Bundespresseamt drei eindrucksvolle Großplakate zu entwerfen. Doch das war nicht alles; für das fußballbegeisterte Land Paraguay gestaltete er zehn Briefmarken zur Fußball-Weltmeisterschaft. 1979/1980 kreuzten sich Kunst und Sport erneut in seinem Leben, als er für den VfB Stuttgart eine fesselnde Serie von zwölf Originalserigrafien zum Thema „Fußball“ anfertigte.
Reisen und Einfluss
Die 1970er Jahre waren auch eine Zeit des Reisens und Entdeckens für Genkinger. Er bereiste das lebendige Südamerika, besuchte Länder wie Argentinien, Chile und Bolivien. Diese Reisen waren nicht nur physische Bewegungen von einem Ort zum anderen; sie waren auch Reisen der Seele, die seine Kunst beeinflussten. Die Eindrücke dieser Reisen fanden ihren Weg in seine Kunstwerke, die 1977 in der renommierten Stuttgarter Galerie von Freerk C. Valentien einem begeisterten Publikum präsentiert wurden. Weitere Ausstellungen folgten im ganzen Bundesgebiet.
Spätere Arbeiten
Als Genkinger sich später in Böttingen auf der Schwäbischen Alb niederließ, entdeckte er eine neue Leidenschaft: den Böttinger Marmor. Dieses wunderschöne Gestein faszinierte ihn so sehr, dass er es nicht nur sammelte, sondern auch als Hauptmaterial für seine charakteristischen „Schichtenbilder“ und andere Kunstwerke verwendete.
Heute gilt Fritz Genkinger, als bedeutender Vertreter des Grieshaber-Kreises, als Klassiker der deutschen Nachkriegskunst. Seine Werke sind nicht nur ein Zeugnis seiner Zeit, sondern auch ein Spiegel der Gesellschaft. Sie bleiben weiterhin relevant und erfreuen sich anhaltender Beliebtheit bei Kunstliebenden in Deutschland und weltweit.



